FreibergProjekteAmphibienschutzNormallandschaftsmonitoring für Amphibien

Normallandschaftsmonitoring für Amphibien

Amphibien und Reptilien melden

Das Insektensterben ist in aller Munde. Aber: Der dramatische Einbruch der Amphibienbestände durch den Klimawandel (Frühjahrstrockenheit), Intensivierung der Landwirtschaft, Pilzkrankheiten (Salamanderfresser) und vor allem  Lebensraumverlust durch die ungebremste Zerscheidung der Lebensräume durch Straßenbau, Industrie-und Wohnungsbau beunruhigt mittlerweile nicht nur Fachkreise, sondern auch den Rest der Bevölkerung (Tagespresse: dpa-Meldung vom 29.07.2019). Getan wird aber bisher nicht viel.

Der NABU Freiberg arbeitet im Verbund mit Universitäten und Behörden seit 2014 intensiv daran, Daten-Grundlagen zu erfassen und Lösungsansätze zu erstellen. 

Mit unserem gewässergenauen Monitoring für Amphibien (vor allem Grasfroschlaich und Molche) für jeweils komplette Landschaftsausschnitte (2 x 2 km2) mit Ehrenamtlichen und Studenten können wir tatsächliche Bestandsschwankungen abbilden. Anders ausgedrückt können wir den genauen Bestand den Gewässern jetzt punktgenau zuordnen, statt nur zu sagen „Grasfrosch kommt irgendwo hier vor oder nicht“ wie beim bislang üblichen rasterbasierten Monitoring – bei dem verloren geht, ob es 5 oder 3.000 Individuen sind. Durch die erworbene Gebietskenntnis können wir konkrete Gefährdungsursachen und amphibienfördernde Maßnahmen erkennen, ausarbeiten und letztlich umsetzen.

Interessenten für die Amphibienkartierung können sich gern melden:

NABU Freiberg, freiberg_at_nabu-sachsen.de

Referat Artenschutz Holger Lueg,

LfULG, db-arten.lfulg_at_smekul.sachsen.de

Download: Kartieraufruf NABU Freiberg (PDF) | 0.32 MB
Grasfrösche und Laich in einem Teich im Tharandter Wald bei Freiberg – Foto: Holger Lueg
×
Grasfrösche und Laich in einem Teich im Tharandter Wald bei Freiberg – Foto: Holger Lueg

Damit das auch in anderen Regionen erfolgen kann, müssen Methodik, Ergebnisse und Erfahrungen der vergangenen Jahre und die Erstellung der Kartierungsgrundlage einmal gründlich und publikationsfähig aufgearbeitet werden, damit die Idee dann in die Behörden und Verbände getragen werden kann. Das geht leider nicht rein ehrenamtlich. 

Vor allem wollen wir aber praktisch etwas tun. Was bisher ehrenamtlich im Kleinen lief, soll nun im Pilotprojekt im größeren Maßstab realisiert werden. In vielen ehemals zur Drainage angelegten Gräben oder Feuerlöschteichen an Forstwegen lassen sich mit wenigen Baggerbewegungen Kleingewässer schaffen, ohne die Funktion zu beeinträchtigen. Entlang der Gräben entstehen Kleingewässerketten, die die oftmals isolierten Amphibienpopulationen verbinden.

Neu geschaffene Gewässer, an den Klimawandel angepasst, sind die letzte Chance eine Trendwende beim Amphibiensterben einzuleiten. Packen wir’s an!



Mitglied werden!
Werde aktiv für Mensch und Natur!