FreibergAktuelles

Haldenpflege am 8. und 9. April

Beschert-Glück-Halde am 8.4.2022 vor der Pflege. Altgras, Laub und Gehölzaufwuchs behindern die konkurrenzschwachen Orchideen. – Foto: Andreas Püwert
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Beschert-Glück-Halde am 8.4.2022 vor der Pflege. Altgras, Laub und Gehölzaufwuchs behindern die konkurrenzschwachen Orchideen. – Foto: Andreas Püwert

Der NABU Freiberg betreut in der Region einige besonders wertvolle Biotope. Auf zwei von Ihnen startete der offizielle Pflegebeginn in diesem Jahr am Freitag dem 8. und Samstag dem 9 April. Trotz typischen Aprilwetters mit Schnee- und Graupelschauern, Gewitter, Wind und ein wenig Sonne folgten 17 Arbeitswillige unserem Aufruf.

Ein herzlicher Dank allen Teilnehmern!

Richtschachthalde am 8.4.2022. Mahd der Vegetationsreste aus dem letzten Jahr. – Foto: Andreas Püwert
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Richtschachthalde am 8.4.2022. Mahd der Vegetationsreste aus dem letzten Jahr. – Foto: Andreas Püwert

Besonders der Coronazeit geschuldet, waren diese beiden Pflegeflächen in keinem optimalen Zustand gewesen. Die Bergbauhalden um Freiberg unterliegen aufgrund des anfänglichen Fehlens von Humus und ihrer besonderen chemischen Zusammensetzung, einer stark verlangsamten Sukzession. Das heißt, der Weg von einer vegetationslosen Fläche zum Endstadium Wald vollzieht sich im Vergleich zu anderen Bereichen unserer Landschaft im Zeitlupentempo. Durch die exponierte Lage der Halden und ihres Gesteinsuntergrundes sind dies in der Landschaft heute die einzig verbliebenen Extremstandorte. Vegetationsarmut, Wasser-und Nährstoffmangel sowie hohe sommerliche Temperaturen sind kennzeichnend für diese Standorte. Durch den hohen Schwermetallgehalt sind diese Bereiche für Land- und Forstwirtschaft nicht nutzbar. Umso wertvoller sind sie jedoch für den Arten- und Biotopschutz. Die schützenswerten Lebensgemeinschaften dieser Halden, welche sich aus heute äußerst seltenen Tieren, Pflanzen, Flechten und Pilzen zusammensetzen, können aber nur in einer bestimmten Phase der Sukzession existieren. Besonders Gehölze, wie Bäume und Sträucher, erreichen die in tieferen Schichten konzentrierten Wasser- und Nährstoffdepots. Insbesondere diesen gelten die Pflegeeinsätze des NABU Freiberg

Rückschnitt der Gehölze im Bereich der Blockhalden. – Foto: Andreas Püwert
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Rückschnitt der Gehölze im Bereich der Blockhalden. – Foto: Andreas Püwert

Durch die Entfernung der Gehölze erhält die Fläche und ihre Bewohner wieder ausreichend Licht, die hohen sommerlichen Bodentemperaturen werden erreicht und die Luftfeuchte ist herabgesetzt. Auf den nährstoffarmen und vegetationsarmen Bereichen können sich Arten wie Kleiner Klappertopf und Feldsandlaufkäfer wieder vermehren.

Um die Besonderheiten dieser Halden Interessierten zu zeigen, wird der NABU Freiberg im Sommer eine Führung anbieten. Durch diese hoffen wir auf den weiteren Pflegeeinsätzen auch bisher Unentschlossene begrüßen zu dürfen und diese Kleinode unserer Heimat erhalten zu können. Jede helfende Hand zählt bei diesen Arbeitseinsätzen.

Bitte entnehmen Sie weitere Einsätze, Veranstaltungen und Exkursionen unserer Website.

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Abharken des Mahdgutes. – Foto: Andreas Püwert
Abharken des Mahdgutes. – Foto: Andreas Püwert
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Abtransport des Grünschnittes von der Fläche. – Foto: Andreas Püwert
Abtransport des Grünschnittes von der Fläche. – Foto: Andreas Püwert
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Helfende Hände von Alt und Jung bei der Haldenpflege. – Foto: Andreas Püwert
Helfende Hände von Alt und Jung bei der Haldenpflege. – Foto: Andreas Püwert
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Nur durch die Unterstützung vieler Helfer ist die Arbeit zu bewältigen. – Foto: Andreas Püwert
Nur durch die Unterstützung vieler Helfer ist die Arbeit zu bewältigen. – Foto: Andreas Püwert
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Arbeitsteilung, während einige die Gehölze zurückschneiden, entfernen Andere das Schnittgut. – Foto: Andreas Püwert
Arbeitsteilung, während einige die Gehölze zurückschneiden, entfernen Andere das Schnittgut. – Foto: Andreas Püwert
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Neben Motorsägen und Astscheren kommen auch Handsägen zum Einsatz. – Foto: Andreas Püwert
Neben Motorsägen und Astscheren kommen auch Handsägen zum Einsatz. – Foto: Andreas Püwert
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Seltene sonnige Momente. – Foto: Andreas Püwert
Seltene sonnige Momente. – Foto: Andreas Püwert
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Kurze Pause bei einem Hagelschauer. – Foto:
Kurze Pause bei einem Hagelschauer. – Foto:
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Auch bei Schnee wird fleißig weitergearbeitet. – Foto: Andreas Püwert
Auch bei Schnee wird fleißig weitergearbeitet. – Foto: Andreas Püwert
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Erleichterung nach getaner Arbeit. – Foto: Andreas Püwert
Erleichterung nach getaner Arbeit. – Foto: Andreas Püwert
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Das Ergebnis von 2 Tagen harten Arbeit. Die Gehölze und das Altgras sind komplett entfernt. Offener Rohboden ermöglicht seltenen Pflanzen wie dem Steifen Augentrost wieder zu keimen. – Foto: Andreas Püwert
Das Ergebnis von 2 Tagen harten Arbeit. Die Gehölze und das Altgras sind komplett entfernt. Offener Rohboden ermöglicht seltenen Pflanzen wie dem Steifen Augentrost wieder zu keimen. – Foto: Andreas Püwert



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