Botanische Entdeckertour auf dem Kalkbrüche-Wanderweg im Striegistal

Samstag, 13. April 2024

Foto: Selina Schöne, NABU Freiberg

Wie weit die Natur in diesem Jahr schon fortgeschritten ist, das konnte eine Gruppe an Botanik interessierter Leute am Samstag, dem 13. April 2024, gemeinsam erleben. Auf Initiative des NABU Freiberg trafen sich 17 Naturbegeisterte von (fast) 8 bis 80 Jahren am Waldhaus Kalkbrüche, um die Pflanzenwelt in einem kleinen, aber feinen Gebiet des Striegistals zu erkunden, das sich besonderer Schönheit erfreut. Zuerst ging es hinab ins Tal der Kleinen Striegis. Entlang des gemächlich dahinfließenden Flüsschens zeigte sich die Natur von ihrer ganzen Verwandlungskraft.

Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus) – Foto: Sylvia Eggert

Auch Pflanzenbestimmungsapps kamen zum Einsatz. – Foto: Selina Schöne, NABU Freiberg

Überall ein Sprießen und Blühen. Gold- und Taubnesseln zauberten gelbe und lilafarbige Tupfer in die Wiesen. Die Wald-Schlüsselblumen, die man hier an bestimmten Stellen findet, waren allerdings leider schon verblüht. Auch vom parasitisch lebenden Gewöhnlichen Schuppenwurz waren nur noch wenige Exemplare in ihrer ganzen Schönheit zu bestaunen. Dafür leuchteten die purpurnen Kronen der Frühlings-Platterbse mit ihren strahlend violetten Flügeln, die sich beim Verblühen in ein fast magisches Blau verfärben. Bewunderung rief auch die zarte Schönheit der Zweiblättrigen Schattenblume hervor, die ihre Blütenstände schon emporreckte, bis zur vollen Blüte aber noch ein wenig Zeit benötigt. Am Zusammenfluss von Kleiner und Großer Striegis wurden die Ferngläser gezückt, um ein Gebirgsstelzen-Paar zu beobachten, das mit seinen mit seinen leuchtenden gelben Bäuchen auf sich aufmerksam machte.

Braunstielige Streifenfarn (Asplenium trichomanes) – Foto: Sylvia Eggert

Über die Püschmann-Höhe ging es anschließend weiter zum Flächennaturdenkmal Kalkbrüche. Dort sind nicht nur die Reste eines Kalkofens zu sehen, sondern auch verschiedene weitere, beeindruckende Zeugnisse des früheren Kalkabbaus. An einer Mauerwerksstelle konnte der Braunstielige Streifenfarn bestaunt werden, der selbst an senkrechten Wänden in Fugen und Ritzen wächst. Und kurz vor der Rückkehr zum Ausgangspunkt der Wanderung gelang noch der Fund eines letzten blühenden Leberblümchens, das kalkigen Boden für sein Gedeihen braucht und in diesem Jahr teilweise schon Anfang März im Striegistal zu finden war.

Mit einem angeregten Gedankenaustausch und kulinarischen Köstlichkeiten aus der Küche des Gasthauses fand die gemeinsame Wanderung unter dem Schattendach eines uralten Spitzahorns ihren stimmungsvollen Ausklang.

Text: Sylvia Eggert