MITMACHAKTION "Insektenfreundliche Naturgärten"
Der NABU Freiberg ruft im Rahmen des Projektes "INUVERSUMM - Raum und Zeit für Insekten" zu einer Mitmachaktion zu naturnahen insektenfreundlichen Gärten auf. Dazu bitten wir Gartenbesitzer mit naturnahen Gärten in Freiberg und Umgebung, sich bis zum 31. August unter inuversumm_at_nabu-freiberg.de oder 0152 06809577 bei Frau Dorothea Hoheisel zu bewerben und auf der Email ein paar Fotos ihres Gartens beizufügen.
Unsere Jury aus qualifizierten Mitarbeitern wird Ihren Garten besichtigen. Hält ihr Garten der Bewertung stand, erhalten sie ein Schild „Insektenfreundlicher Garten, ausgezeichnet vom NABU Freiberg“ mit einer Urkunde sowie Tasse, Kugelschreiber, Notizbücher und Blöcke mit dem Inuversumm-Logo. Auch im nächsten Jahr werden wir diesen Wettbewerb wiederholen, darum lassen Sie sich gern von uns beraten, wie Sie Ihren Garten insektenfreundlicher gestalten können.
Was kann ich für Insekten im eigenen Garten tun?
Einheimische Blühpflanzen
Bunt und duftend heißt noch lange nicht gut! In den meisten Gärten dominieren Kulturpflanzen und Züchtungen aus aller Welt. Dies wird durch diverse Baumärkte, Supermärkte und schlecht sortierte Gärtnereien noch unterstützt. Viele Gärtner empfinden Wildpflanzen als störend und nicht wenige werden mit dem Prädikat "Unkraut" entfernt. Dabei haben sich die Insekten über unzählige Generationen hinweg zusammen mit der heimischen Flora entwickelt. Darum ist es nicht verwunderlich, dass es sehr viele Insektenarten gibt, die ganz bestimmte Pflanzen brauchen, um zu leben. Fehlt diese Pflanze fehlt auch das Insekt und schon schwindet die Biodiversität. Im Grunde kann man sagen, dass jede einheimische Pflanze nützlich ist und nicht selten von einer Vielzahl von Insekten genutzt werden kann.
Bäume, Sträucher und Hecken
Was ist ein Garten ohne ein blühender Apfelbaum oder eine saftig grüne Hecke?
Wilde Ecken
Wilde Ecken sind ein Rückzugsgebiet für wertvolle Pflanzen und den davon profitierenden Insekten. Einfach mal nichts tun ist hier die Devise. Lassen Sie zum Beispiel Wildpflanzen stehen?
Umweltgerechtes Gärtnern
- torffreie oder selbstgemachte Erde nutzen
- keine chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel
- wenn möglich keine Plastikumrandungen und Unkrautvlies
- möglichst später Rückschnitt (spätes Frühjahr) von Pflanzen
- angepasstes Mähen, am besten mit Sensen, Motorsensen oder Balkenmähern
- Regenwassernutzung
- Vermeidung von unnötigem Licht
Trockenbiotope
Sie sind leicht angelegt, schön rund ums Jahr und bieten unseren Insekten viele Möglichkeiten sich wohl zu fühlen - sei es als Brutstätte, als Zufluchtsort oder zum Aufwärmen. Insbesondere Totholz sollte in keinem Garten fehlen. Viele Käfer brauchen das Holz, um sich als Larve von ihm zu ernähren. Auch Wildbienen und Schlupfwespen legen hier ihre Nester an. Ein Trockenbiotop lässt sich aus Sand, Steinen und Holz mit sehr viel Kreativität errichten und kann mit standortgerechten Pflanzen ergänzt werden.


Feuchtbiotope
Wasser ist Leben. Libellen, Wasserkäfer, Ruderwanzen und Wasserläufer und viele mehr sind abhängig vom kühlen Nass. Dazu kommen die vielen Insekten, die ihren Durst - insbesondere im Sommer - stillen können. Vor allem Teiche mit keinen Fischen sind für die Insektenwelt hervorragend. Aber auch Sumpfbeete und Miniteiche sind wertvolle Gartenelemente.
Wie Sie einen naturnahen Gartenteich anlegen, erfahren Sie hier https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/00591.html und hier https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/31216.html.
Blumenwiese & Kräuterrasen
Sie sind nicht nur schön anzusehen, sondern die vielen Wildkräuter- und Blumen in weniger häufig gemähten Flächen sind eine nicht zu unterschätzende Nahrungsquelle für die über 500 Bienenarten allein in Deutschland, Schmetterlinge und deren Raupen, Fliegen, Käfern, Wanzen, Läusen, …
Nisthilfen
Ein geeignetes Insektenhotel bietet einigen Wildbienen und den dazu gehörigen - aber nicht weniger wertvollen Parasiten - eine willkommene Kinderstation für den Nachwuchs.
Bitte nicht: Schottergärten mit Folie drin!
Auf https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/trends-service/trends/23829.html finden Sie die No-Gos in Sachen insektenfreundlicher Naturgarten.
