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Kammwanderung um Holzhau, Flößerfluss Mulde und Torfabbau

25. Mai 2024

Foto: Dorothea Hoheisel, NABU Freiberg
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Foto: Dorothea Hoheisel, NABU Freiberg

Am 25.05.24 hatte der NABU Freiberg zu einer Wanderung ab Bahnhof Holzhau eingeladen. Unter Leitung von Frau Hoheisel ging es dann über einen Wanderweg entlang der Mulde. Dort wurde uns erklärt, mit welchem Aufwand die Flößer im oberen Erzgebirge das Holz für den Bergbau im Freiberger Raum die Mulde flussabwärts geflößt haben. Für den Fall von Niedrigwasser waren spezielle Teiche angelegt worden, die abgelassen wurden, um genügend Wasser unter das Holz zu bekommen. Dass die Mulde zum Flößen geeignet ist, wer wusste außer den Einheimischen schon davon? Weiter ging es dann an einen Ort, wo bis vor etlichen Jahren noch Torf gestochen wurde.

Das Wichtige an einem Teich war aber, dass es dort keinerlei Fische drin gab. Ein Eldorado also für Wasserbewohner wie Molche und Larven von allerlei Insekten wie Eintagsfliegen, Libellen, Gelbrandkäfer und so weiter.

Weiter ging die Wanderung dann zu einem ehemaligen Hochmoor. Dort konnte uns Frau Hoheisel dann die große Bedeutung der Moore für die „Endlagerung“ von CO² verdeutlichen. Während das im Holz gespeicherte CO² beim Verrotten und Verbrennen wieder an die Luft abgeben wird, bleibt das in den organischen Bestandteilen der Moore fast auf ewig gebunden. Der Weg bog am Salzflüsschen ab und ging zu einem Moorprojekt, bei dem ein ehemaliges Moor wiedervernässt werden sollte. Forstleute schufen an den Seiten Vertiefungen, um das Regenwasser in das Gebiet zu leiten. Auch eine wichtige Maßnahme zur Abwendung von negativen Folgen des Klimawandels. Außerdem sind diese kleinen Tümpel eine wichtige Kinderstube für Amphibien und Insekten. Über alten Ringelweg und Trostgrundweg ging es dann zurück in Richtung Rechenberg. Unmittelbar an einer Wetterschutzhütte hätte man eine kleine individuelle Kneippkur absolvieren können. Für heißgelaufene Füße sicher eine willkommene Abwechslung. Im Ort angekommen, konnte man sehen und erleben, wie sich Wiesen und Grünland zu einer wunderschönen Insektenweide entfalten können, wenn die Eigentümer sich an der Aktion „Mai mähfrei“ beteiligen. Da entstanden blühende Paradiese in einer Buntheit, woran sich oftmals nur noch betagte Menschen erinnern können. Am Bahnhof in Rechenberg endete dann dies wunderschöne Wanderung.

Ihr seht, es lohnt sich wirklich an einer vom NABU geführten Wanderung teilzunehmen. Der Hit für mich bei dieser Wanderung war das Sammeln von Wildkräutern, von Brennnesseln über Löwenzahn bis Bärwurz, die an einer Raststelle gleich zu Kräuterquark und Kräuterbutter verarbeitet und mit leckerem Roggenbrot verzehrt wurden.

Text: Volker Schubert (ein treuer Exkursionsteilnehmer des NABU Freiberg)



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