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Frühlingsspaziergang im Freiberger Stadtwald

Am Sonntag, den 5. Juni, fand eine Rundwanderung durch die heute sehr vielfältigen Abschnitte des Freiberger Stadtwaldes statt. Es handelte sich dabei, um eine sachsenweite Aktion in Organisation mit der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU). Christian Zänker führte bei sonnigem Wetter 12 interessierte Erwachsene und 2 Kinder vom Ölmühlenweg über den Steinweg, Galgenweg und Grenzweg. Es wurde insbesondere über die Entwicklung der Fichtenmonokulturen seit Anfang des 19. Jahrhunderts, Sturmschäden und Borkenkäferbefall der letzten Jahre und aktuell vorhandene Kahlschläge diskutiert. Flächen mit beginnender oder fortgeschrittener Naturverjüngung, sowie einzelne relativ junge Aufforstungen mit Laubbäumen oder Weißtannen konnten begutachtet werden.

Gemähte Feuchtwiese neben einem von mehreren Tümpeln. – Foto: Andreas Püwert
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Gemähte Feuchtwiese neben einem von mehreren Tümpeln. – Foto: Andreas Püwert

An der Schneise, unterhalb der den Ölmühlenweg kreuzenden Hochspannungsleitung, war ein Blick auf die künstliche Heidelandschaft mit einzelnen Kleingewässern möglich. Diese entstand auf Initiative des NABU Freiberg und gilt als bedeutsamer Sonderstandort für im Gebiet selten gewordene Pflanzen wie Heidekraut, Teufelsabbiss und Sparrige Binse sowie als Lebensraum für seltene Tiere. Am Ölmühlenweg oberhalb der Schneise konnte der Unterschied zwischen einer Fichtenaufforstung (nordwestlich des Weges) und einem aus Naturverjüngung entstandenen Buchenwald (südöstlich des Weges) sehr gut veranschaulicht werden.

Waldfrauenfarn und Wurmfarn im Vergleich – Foto: Astrid Hallex
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Waldfrauenfarn und Wurmfarn im Vergleich – Foto: Astrid Hallex

An den Waldwegen entdeckten wir viele für das Gebiet typische Pflanzen, darunter Farne (Waldfrauenfarn, Dornfarn, Wurmfarn und Buchenfarn) und Schachtelhalme (Waldschachtelhalm, Ackerschachtelhalm und Sumpfschachtelhalm). Neben einheimischen Arten zeigten sich auch Neophyten, wie der Japan- Staudenknöterich, der Sachalin-Staudenknöterich und die sich derzeit stark ausbreitende Kreuzung zwischen beiden Arten. Einzelne jüngere Aufforstungen wurden kritisch betrachtet, da diese zwar mit standortgerechten Bäumen bepflanzt sind, aber ebenfalls Monokulturen darstellen. Bei diesen ist die Gefahr von Schädlingsbefall zudem höher, als in artenreichen Mischwäldern.



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